Freud‘ und Leid in Birkenau

Nach drei Niederlagen in Folge gegen besserplatzierte Mannschaften stand für die TTG-Herren am Samstagabend das erste richtungsweisende Kräftemessen auf dem Programm. Dass man sich im Vergleich zu den vorherigen Partien steigern musste, war allen Beteiligten klar und dementsprechend angespornt gingen die Birkenauer auch in den Spieltag. Aufgrund des schwierigen Restprogramms war die DjK St. Pius III allerdings noch deutlich mehr unter Zugzwang und durfte sich in Birkenau keinen Punktverlust leisten. Mit nur einem Punkt Vorsprung und drei verbleibenden Spielen gegen die „Top Vier“ der Liga war ein Sieg für die Mannheimer Gäste schon unerlässlich.

Mit dieser Rollenverteilung war ein Drama fast schon vorprogrammiert und das Duell sollte sich zwischenzeitlich auch genau in diese Richtung entwickeln. Obwohl die TTG mit drei starken Doppeln aufwarten konnte und die DjK eher unfreiwillig auf eine ungewohnte Konstellation setzte, hatten die Gastgeber doch deutliche Probleme. Weder Arnold/Orlik, noch Alm/Müller konnten ihre volle Stärke zeigen und gaben die Punkte unnötigerweise ab. Einzig auf Kolb/Wolz, die sich mit 3:0 souverän durchsetzen konnten, war Verlass. Durch das vordere Paarkreuz sollten die Birkenauer dann auch erstmals die Führung erlangen. Joshua Alm erwischte zumindest in den Einzeln einen „Sahnetag“ und war gegen seinen Gegner, der allerdings auch aus einer längerfristigen Verletzungspause zurückkehrte, mit 11:3, 11:3, 11:5 im Eiltempo siegreich. Am zweiten Tisch hatte es Thomas Arnold in einer Partie auf Augenhöhe deutlich schwieriger und musste in den fünften Satz. Dort sah der TTGler beim Stand von 5:10 schon wie der sichere Verlierer aus, holte aber nochmal alles aus sich heraus und gewann doch noch mit 12:10. Nicht das letzte Mal, dass sich Arnold aus einer schwierigen Situation befreien sollte. Nachdem man im mittleren Paarkreuz überraschend chancenlos war, teilte man sich die Punkte im hinteren Paarkreuz, sodass es zur „Halbzeit“ 4:5 stehen sollte. Dabei musste sich Stefan Wolz trotz guter Leistung in fünf Sätzen geschlagen geben, während Jochen Kolb das Aufeinandertreffen mit seinem „Angstgegner“ für sich entscheiden konnte. Für den erneuten Ausgleich sorgte daraufhin Alm mit einem weiteren 3:0.

Das Spiel sollte anschließend in die heiße und kampfstärkste Phase gehen. Ein klares Übergewicht war bis zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar, auch wenn der Verschleiß den Gästen etwas anzusehen war. 1:2 in Sätzen und 1:6 stand es also bei Arnold, der sich mit einem Timeout auch aus dieser Situation befreien konnte und mit 11:9 im Fünften siegreich war. Auch Matthias Müller kam plötzlich mit der defensiven Spielweise seines Kontrahenten deutlich besser zurecht und setze sich durch. In dem Spiel mit den attraktivsten Ballwechseln zeigte sich dann auch Christian Orlik deutlich verbessert und ging nach spannenden vier Sätzen siegreich vom Tisch. Für den Schlusspunkt zum 9:5 sorgte Kolb, der in einem ausgeglichenen Spiel ab dem zweiten Satz das glücklichere Händchen hatte und letztendlich 3:0 gewann. In einem extrem nervenaufreibenden Abstiegskampf waren am Ende die verbleibenden Kraftreserven vielleicht mitentscheidend und bringen der TTG den ersehnten Befreiungsschlag für die restlichen Spiele.

TTG Birkenau: Alm (2), Arnold (2), Orlik (1), Müller (1), Kolb (2), Kolb/Wolz (1)

Auch die Damen der TTG Birkenau waren an diesem Spieltag unter Zugzwang und mussten gegen die TSG 78 Heidelberg fast schon gewinnen um im Kampf um die Nichtabstiegsplätze noch eine Rolle mitsprechen zu können. Die Hiobsbotschaft kam jedoch schon bei der unglücklichen Niederlage gegen Forchheim, als sich Anja Blümle verletzt hatte und schon klar war, dass sie auch gegen Heidelberg ausfallen würde. Dennoch verkauften sich die Birkenauer Gastgeberinnen nicht schlecht gegen die direkten Konkurrentinnen. Im Gegenteil: Man konnte das Spiel sogar über die komplette Distanz offen halten, obwohl der Fehlstart mit 0:4 zuerst nichts Gutes erahnen ließ. Zwischenzeitlich hatte Sabrina Schneider, die für Blümle in die Mannschaft gerückt ist, auch noch die Chance, auf 5:5 auszugleichen und die Gäste somit nochmals unter Druck zu setzen. Nachdem sie einen 0:2-Rückstand aufholte gingen ihr aber die Kräfte aus und musste sich doch geschlagen geben. Die paarkreuz-übergreifenden Partien verliefen anschießend erwartungsgemäß, sodass die Heidelbergerinnen letztendlich mit einem blauen Auge und einem denkbar knappen 6:8 nach Hause fahren konnten.

TTG Birkenau: Schmitt (2), Müller (2), Hördt (2)

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